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Corona | SARS-CoV-2 Genesen aber doch nicht gesund?

26. Januar 2023 – S. Eibler
Frau liegt erschöpft auf Sofa
Abgeschlagenheit, Müdigkeit, eingeschränkte Belastbarkeit sowie Muskelschwäche sind häufige Symptome von Long Covid. © Pavel Danilyuk on Pexels

Long Covid

Genesen aber doch nicht gesund? Viele der Corona-Genesenen fühlen sich auch nach längerer Zeit alles andere als fit und gesund.
In diesem Zusammenhang hört man vermehrt den Begriff „Long Covid“ als mögliche Folge einer Corona Infektion.

Nach neuesten Studien sollen sogar ca. 65 Millionen Menschen weltweit (davon mindestens 1 Millionen in Deutschland) an Long Covid leiden.

Was bedeutet Long Covid?

Als Long Covid werden alle gesundheitlichen Langzeitfolgen beschrieben, die nach einer Coronavirus SARS-CoV-2 bleiben bzw. auftreten können. 

Die Beschwerden beginnen entweder bereits in der akuten Erkrankungsphase und bleiben längerfristig bestehen, oder treten im Verlauf von Wochen und Monaten nach der Infektion neu oder wiederkehrend auf. 

Welche Symptome können auftreten?

Es gibt kein einheitliches Krankheitsbild und die Krankheitsfolgen können sowohl die körperliche, geistige und/oder psychische Gesundheit beeinträchtigen.  Über 200 Krankheitssymptome können durch Long Covid hervorgerufen werden.

Zu den häufigsten Beschwerden zählen:

  • Müdigkeit
  • Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit (Fatique genannt) 
  • Kurzatmigkeit
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  • Schlafstörungen 
  • Muskelschwäche
  • Depressive Symptome
  • Störungen von Geschmack und Geruch

Alle mit Long Covid einhergehenden Symptome können sich auf das Organsystem auswirken und langfristig z. B. die Lunge, das Herz oder den Magen sowie alle anderen Organe angreifen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Aktuell gibt es noch keine Behandlung, die die Ursache von Long Covid selbst bekämpft.
Das Ziel der Behandlung ist es, die Beschwerden zu lindern.

 

Allgemeine Maßnahmen:

  • Physiotherapie: hier insbesondere Atemübungen
  • Kraft- und Ausdauertraining
  • Ergotherapie: z.B. Training von Belastbarkeit und/oder Hirnleistungstraining

Naturheilkundliche Behandlung:

In der Naturheilkunde stehen viele Pflanzen und deren Extrakte zur Verfügung um den Körper widerstandsfähiger zu machen und die Genesung zu unterstützen. Nachfolgend stellen wir ein paar Pflanzen vor:

  • Zistrose: (Cystus incanus) hat aufgrund des hohen Polyphenolgehaltes eine gute antibakterielle und antivirale Eigenschaft.
  • Thymian: (Thymus vulgaris) wirkt antiviral und antibakteriell und kann über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, v.a. bei länger anhaltendem Husten
  • Rosenwurz: (Rhodiola rosea) gehört zu den Adaptogenen und soll dem Organismus helfen, sich an emotionalen Stress und körperliche Anstrengung anzupassen. Adaptogene sind Pflanzen oder bestimmte Inhaltsstoffe von Pflanzen, welche die Fähigkeit besitzen, auf unterschiedliche Bedürfnisse des Körpers wirken zu können. Sie können für das Gleichgewicht sorgen und die Belastbarkeit des Körpers erhöhen. 

 

Unterstützende Behandlung mit Vitaminen:

  • Vitamin C: Vitamin C ist an ca. 15.000 Stoffwechselvorgängen beteiligt und für das Immunsystem unverzichtbar. Durch Gabe von hochdosiertem Vitamin C konnten möglicherweise Langzeitfolgen wie das chronische Erschöpfungssyndrom, Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit positiv beeinflusst werden.
  • Vitamin D: Als eines der wichtigsten Vitaminen gewinnt Vitamin D mehr und mehr auch im Bewusstsein der Bevölkerung eine zentrale Bedeutung. Vitamin D kann laut Studien eventuell die Vermehrung des Virus absenken, die Konzentration entzündlicher Faktoren senken und die Konzentration antientzündlicher Faktoren steigern. 
  • B Vitamine: Viele der Symptome bei und nach einer überstandenen Covid-Erkrankung erinnern an typische Erscheinungen bei Vitamin B Mangel. Vermutet wird, dass B-Vitamine stressbedingt massiv verbraucht wird. Deshalb ist es sinnvoll, sowohl während der akuten Infektion, als auch danach, einen B- Vitamin Komplex einzunehmen. 

 

Homöopathische Zusatztherapie:

  • Acidum picrinicum D6: wird hauptsächlich bei Erschöpfungszuständen und Burn Out eingesetzt. Es wird zudem bei Long Covid Patienten beobachtet, dass es den Verlauf sehr günstig beeinflusst. 
  • Conium D6 bei großer Schwäche und Erschöpfung
  • Kalium bichromicum D6: kann helfen, wenn man nach dem akuten Infekt noch über längeren Zeitraum an lästigen Husten leidet
  • Schüssler Salze: auch Schüssler Salze können während und nach der Infektion stärkend aufs Immunsystem wirken und die Selbstheilungskräfte anregen. Hier kann z. B. eine Kombination der Salze Nr. 3, Nr. 6 und Nr. 7 verwendet werden. 

 

Ernährung:

Durch gesunde Ernährung kann man das Immunsystem stärken, die Selbstheilungskräfte aktivieren und Energie zurückgewinnen. Dabei wirkt sich besonders positiv eine intakte Darmflora auf unsere gesamte Gesundheit aus. Gemüse, Kräuter und Obst liefern sowohl darmgesunde Ballaststoffe, als auch sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidation, welche entzündungshemmend wirken.

Eine Ernährung bei Long Covid könnte folgendes beinhalten:

  • Hochwertige Omega-3-reiche Pflanzenöle
  • pflanzliche Eiweiße aus Hülsenfrüchten, Nüssen, Kernen, Samen 
  • tierische Produkte reduzieren
  • weniger einfache Kohlenhydrate wie Zucker und helles Mehl
  • Intervall-Mahlzeiten: mehrstündige Essenspausen, um Darm und Blutzuckerspiegel zu entlasten.  

 

Für Informationen und weitere Fragen stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung.

S
prechen Sie uns einfach bei Ihrem nächsten Besuch an.

 

Quelle:
https://www.nature.com/articles/s41579-022-00846-2

Bildnachweis Titelbild: © Pavel Danilyuk on Pexels

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