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Heilpflanzen Meerrettich

13. September 2021 – S. Bundt
Meerrettichpflanze
© Alicja - Pixabay

Meerrettich (Cochlearia armoracia) ist die Heilpflanze des Jahres 2021. Die scharfe Knolle gibt es schon seit über eintausend Jahren in Deutschland. Ursprünglich kommt sie aus Südrussland und der östlichen Ukraine. Die Heilpflanze findet man in Böschungen, Gräben oder aber auf einem Acker angebaut. Der wirkungsvolle Teil dieser Pflanze ist die Wurzel. Typischerweise ist diese länglich und hat eine weißliche Farbe.

Meerrettich als Heilpflanze:

Dieser Arzneipflanze werden Eigenschaften wie entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell zugeschrieben. Die enthaltenen Senföle wirken antibiotikaähnlich, bei einem deutlich geringeren Resistenzrisiko. Zum Einsatz kommt die Gesundheitspflanze z. B. bei immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten oder bei wiederholten Infektionen der Atemwege. Nach Hildegard von Bingen werden Meerrettich positive Effekte auf Verdauungsbeschwerden und Husten zugeschrieben.

Darreichungsformen von Meerrettich:
Eine Möglichkeit Meerrettich zu verwenden ist der Meerrettich-Sirup oder Meerrettich-Hustensirup genannt. Es ist ein Sirup, der aus der Wurzel gewonnen wird. Der Sirup wirkt immunstärkend und kann Besserung bei Bronchitis und Husten schaffen. Auch für Kinder ist dieser Sirup geeignet.

Auch Umschläge sind mit Meerrettich möglich. Beispielsweise ein Meerrettichbrei-Umschlag. Dieser kann bei Muskelschmerzen, Rheuma, Kopfschmerzen und Ischiasbeschwerden helfen. Hierfür den Umschlag an die betroffenen Stellen geben.

Für alle, die keinen frischen Meerrettich zur Hand haben gibt es auch Fertigarznei mit Meerrettich. Beispielsweise unsere hauseigenen Kapseln, welche mit Meerrettich und Kapuzinerkresse befüllt sind. Die Kapuzinerkresse verstärkt die Wirkung des Meerrettichs.

Meerrettich als Lebensmittel:
Zum Verzehr ist die Knolle/Wurzel des Meerrettichs geeignet. Geerntet wird die Wurzel zwischen Oktober und Januar, Hochsaison ist hierbei der November. Bei Temperaturen von -2°C bis -5°C lässt sich die Ernte mehrere Monate lagern. Klassisch wird Meerrettich in der kalten Jahreszeit gegessen. Auf dem Tisch findet man Meerrettich häufig in Salaten, Aufstrichen und als Rohkost. Merkmal ist jedoch immer der scharfe Geschmack.

Die Nährwerte von Meerrettich überzeugen zusätzlich, z. B. mit wertvollen Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Natrium und auch Magnesium. Diese sind unter anderem wichtig für die Knochen, Muskeln, das Herz und auch die Nerven. An Vitaminen finden sich B1, B2 und auch B6 in Meerrettich – also ein echtes Superfood!

Für Kinder ist Meerrettich jedoch wegen seiner Schärfe in purer Form eher nicht geeignet und sollte vorsichtig genossen werden. Dies gilt auch für Personen, die sensibel auf Schärfe reagieren.

Bildnachweis Titelbild: © Alicja - Pixabay

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